Dirk Wemhöner
Speaker - Trainer - Coach und Mathe-Fan 

Ich bin auch Berater

Hier möchte ich unsere Erfahrungen der Fahrradtour niederschreiben. Für Amateure und Hobby Radler gedacht:

Kleidung:

"Es gibt keine schlechte Kleidung, nur schlechtes Wetter" heißt es wohl.

Regen- und Windjacke sollte man auf jeden Fall dabei haben. Die Regenjacke unbedingt wasserabweisend, das ist ja klar. Regenhose nur bei Starkregen. 

Bei den Schuhen haben wir getestet. Schließlich habe ich mich für Joggingschuhe entschieden. Dass das  nicht immer die richtige Entscheidung war, zeigten uns die beiden kalten Tage. Sowohl an den Fingern, als auch an den Zehen war es sehr unangenehm. Idealerweise wechselt man das Schuhwerk, aber auch die Handschuhe wetterabhängig. Eigentlich ungeklärt ist die Frage der Unterwäsche. Aufgrund der langen Sitztätigkeit habe ich mich für gepolsterte Radlerhosen entschieden. Gerade auf den letzten Kilometern hat man weniger gelitten, aber als unbequem habe ich die Radlerhosen schon empfunden.


Licht:

Wir sind die ganze Fahrt mit Licht gefahren. Hat unserer Wahrnehmung den Akku-Verbrauch nicht erhöht, aber ein Gefühl der höheren Sicherheit vermittelt.

Die Navigation:

Natürlich haben wir uns im Vorfeld mit der Strecke beschäftigt. Während der Fahrt haben wir sowohl Komoot, als auch Google Maps genutzt. Hierbei ist allerdings unbedingt auf den Akku-Verbrauch des Smartphones zu achten. Also unbedingt eine Powerbank mitnehmen, wenn man nicht auch unsere bevorzugte Variante nutzen kann. Unser Tipp:

1) Im Vorfeld mit der Strecke vertraut machen, wesentliche Anfahrtsorte "vor Augen haben"!

2) Kontakt zur Bevölkerung suchen.

Nach unsere  Erfahrungen sind die meisten Menschen sehr hilfsbereit. Im Gespräch erfährt man Dinge, die man sonst nie Erfahren hätte. Vorsicht bei Plaudertaschen. Da kann eine Frage schonmal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Zur Planung reichen übliche Apps, wir haben noch ein spezielles Buch über Fahrradfernwege erworben und eine entsprechende Landkarte. Das hat bei der Planung geholfen, während der Fahrt wurde beides nicht benötigt. Mit Sonnenstand und einer gewissen Ortskenntnis kann man sich kaum verfahren, dazu ist die Beschilderung in der Regel zu gut.

Die Radwege:

Bei der Planung unserer Tour haben wir fast ausschließlich auf (Fern)-radwege gesetzt. Leider muss man feststellen, dass die Radwege größtenteils mit Wurzelaufbruch zu kämpfen haben. Es gab sogar Warnschilder. Sobald ein Warnschild "Radwegschäden" oder "Wurzelaufbruch" zu lesen sind, sind wir auf die Straße gewechselt. Viele Radwege sind auch schon ohne Warnschilder Folterstrecken, zumindest, wenn man acht Stunden auf dem Sattel sitzt.

Ganz schlimm empfanden wir die Radwege in den Städten. Das alte Lied: zugeparkte Radwege, telefonierende Fussgänger, abbiegende KKWs,...

Wir sind, da es der Verkehr auch meistens zugelassen hat, auf den Straßen gefahren, die allesamt in einem besseren Zustand als die Fahrradwege waren.

Vorsicht bei Fahrradwegen neben stark befahrenen Landstraßen. Das macht nicht nur keinen Spaß, auch eine Kommunikation ist wegen der erheblichen Lautstärke nicht möglich. Uns hat es deutlich mehr Spaß gemacht auf wenig befahrenen Landstraßen vorwärts zu kommen. 

,

Das Wetter:

Je heftiger der Gegenwind, desto stärker das Verlangen die Tour abzubrechen. Wir haben gelernt; auch das der Wind sich drehen kann. Wind ist der schlimmste Berg, gerade vor Fahrtantritt bei Rundfahrten sollte man unbedingt den Windverlauf des gesamten Tages beobachten und entsprechend reagieren. 

Weniger schlimm ist Regen. Wenn in den Wetter-Apps "leichter Regen" angesagt ist, dann beeinträchtigt der die Fahrt nicht. Starken Regen kann man vermeiden, indem man sich wieder vor Fahrtantritt den Regenradar anzeigen lässt. Macht einfach kein Spaß mit nassen Hosen in eisiger Kälte zu fahren. Wir hatten das Glück bei den Regenphasen Pausen eingelegt zu haben. Ausnahme ist der "Schlussspurt", da ist der Regen egal, da will man nur nach Hause. 

Pausen:

Wir hatten ausgemacht, dass wir etwa alle 40 km eine Pause einlegen. Das hat nicht immer geklappt. Meistens sind wir deutlich weiter gefahren und haben insgesamt sicherlich zu wenig getrunken. Man sollte einen einfachen Zugang zum Trinkwasser auf dem Fahrrad haben. Der Flaschenhalter sollte leicht zugängig sein und insbesondere auch während schneller Geschwindigkeit bedienbar sein.

Helm mit Bluetooth:

Leider hatten wir nur normale Helme. Es gibt aber Bluetooth-Helme mit denen man über bis zu 900 m kommunizieren kann. Das hilft bei solchen Fahrten ungemein. Gerade wenn man mal schnell eine Pause machen muss, der Mitfahrer aber keinen Rückspiegel hat oder benutzt. Natürlich kann man auch über Handy kommunizieren, das klappt aber nicht so gut.

Helmkamera:

Auf Fahrradtouren gibt es am Wegesrand immer interessanten Beobachtungen zu machen, die vermutlich am einfachsten mit einer Helmkamera zu dokumentieren sind. Wir hatten leider keine mit und mussten uns somit mit wenig Bildern zufrieden geben. Schade, es hätte noch soviele Motive gegeben, man will aber auch nicht alle 5 Minuten anhalten, Kamera hervorholen und fotografieren. Die Mitfahrer sind in der Zwischenzeit längst über alle Berge. Das ist auf jeden Fall meine nächste Investition!


Rückspiegel:

Oftmals gerade im eigenen Familienkreis belächelt: Der Rückspiegel am Fahrradlenker. Gerade wenn man auf Fahrradwegen fährt ist ein Rückspiegel hilfreich. Unabhängig davon kann der Vorfahrende beobachten, ob der oder die Mitfahrer anhalten müssen/wollen. Es sollten alle Fahrer einen Rückspiegel nutzen!

Akku:

Gerade bei starkem Gegenwind und langen Strecken braucht man dringend einen zweiten Akku. Wir haben es getestet, obwohl die Akkus ja nicht leicht sind bemerkt man einen zusätzlichen Akku in der Satteltasche nicht! Also lieber einen Akku zuviel, als einen zu wenig. Beim Aufladen am Abend muss man daran denken, dass man zuerst den nicht ganz entladenen Akku lädt, ansonsten muss man sich den Wecker stellen. Oder man nimmt gleich zwei Ladegeräte mit, dann ist es egal.

Nützlich ist auch eine Mehrfachsteckdose, da man ja auch seine Smartphones laden muss. Hier ist ebenfalls zu beachten, dass auch genügend Powerbanks an Board sind. Je nach Anwendung (Komoot, aber auch Google Maps) reichen die Kapazitäten der Smartphones für lange Strecken nicht aus.

Ernährung:

Das die Ernährung wichtig ist, ist klar. Im Rahmen unserer Fahrradtour haben wir ein Konzept entwickelt, dass trotz 6-8 Stunden aktiven Radfahrens das Körpergewicht auf einem konstant hohen Level hält und nicht zu ungewünschten Gewichtsreduzierungen führt. Wir haben daher unseren Essensplan hier zum Nachkochen aufgeführt. Getränke, wenn nicht anders angegeben: Bier 

Tag 1 Anreise  

  1. Frühstück: Rührei; Brötchen Speck, Kaffee (ruhig mit Milch)
  2. Mittag: Schinken-Käsebrote nach belieben (von Zuhause mitnehmen)
  3. Abendessen: wahlweise Paniertes Schnitzel mit Pommes und Salat oder Grillteller mit Pommes, aber ohne Salat!

Tag 2, Sylt

  1. Frühstück Rührei, Brötchen, Würstchen, Kaffee(ruhig mit Milch)
  2. Mittag Apfelkuchen mit Kaffee ohne Milch oder kein Apfelkuchen und Kaffee mit Milch
  3. Abendessen Pizza mit scharfer Salami oder Lasagne

 

Tag 3, Nordsee

 

 

  1. Frühstück Rührei, Brötchen, Würstchen, Kaffee(ruhig mit Milch)
  2. Mittagessen: M7 oder M42b  beim Chinesen in Husum;Nachtisch 2 oder 3 Kugeln Eis
  3. Abendessen: Döner komplett, jeweils zwei kleine Flaschen Küstennebel und Rotwein

Tag 4, Ostsee 1

  1. Frühstück Rührei, Brötchen, Würstchen, Kaffee(ruhig mit Milch)
  2. Mittagessen Backfisch im Brötchen oder nichts
  3. Abendessen Currywurst oder Schnitzel mit Pommes

Tag 5

1. Frühstück Kaffee ohne Milch, Rosinenbrötchen und Käsebrötchen oder zwei trockene Brötchen, Kaffee mit Milch

2. Putenstreifen mit Nudeln und kleinem Salat

3. Abendessen Erdnüsse, Chips (ungarisch), Salzbrezel, leichter Rotwein (13,5%)

Tag 6

  1. Frühstück belegte Brötchen 2 oder 3, dazu wie immer Kaffee
  2. Statt Mittagessen zweites Frühstück mit Krabbenbrötchen, Marmeladenbrötchen und der gewohnten Kaffeevarianten
  3. Abendessen Vegetarische Lasagne (Menge beliebig, wenn sie gut schmeckt) dazu Lakritzstäbchen und diverses Haribo (auch noch kein Sponsor) Konfekt. Zum Abschluss einen großen Birnenschnaps

Tag 7

1.Frühstück 2 belegte Brötchen mit Spiegel- oder Rührei oder 3 Brötchen mit Roastbeef. Kaffee wie gewohnt

2.Mittagessen Hausgemachte Frikadelle mit Kartoffelsalat, dazu Kaffee wie gewohnt

3. Abendessen : BurgerKing (nach Belieben) während der Fahrt dann Lakritz, Kinderschokolade und Bonbons (jeweils nach Belieben